20 Jahre SIPCAN – Teil 5: Gute Schulverpflegung für gesunde Schüler*innen
- SIPCAN

- 9. Okt.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Okt.
Schulen sind für unsere Kinder und Jugendlichen ein wichtiger Lebensraum. Die dort angebotene Verpflegung bestimmt maßgeblich mit, wie sich Schüler*innen ernähren und entwickeln – heute und bis in ihr späteres Leben. Daher gehört eine gute Schulverpflegung seit 20 Jahren zu unseren größten Herzensanliegen.

„Ich erinnere mich gut daran, wie ich das erste Mal von SIPCAN hörte – das war in einem Gespräch mit der damaligen Direktorin, nachdem wir ein Schulbuffet übernommen hatten und wir nach Möglichkeiten suchten, die Verpflegung an der Schule zeitgemäßer und gesünder zu gestalten“, erinnert sich Jens Stollberg, Geschäftsführer von ARTIS Integrations gemGmbH Innsbruck. Er ist einer von vielen engagierten Schulbuffet-Betreibern, die um das Potenzial einer guten Schulverpflegung wissen.
Kinder und Jugendliche verbringen viel Zeit in den Schulen, sodass der Bedarf an einer guten Verpflegung vor Ort groß ist. Besonders das Schulbuffet, das es an rund 70 % aller Schulen in Österreich ab der 5. Schulstufe gibt, stellt für viele Schüler*innen eine wichtige Möglichkeit dar, sich in der Pause ein Essen zu kaufen. Im Idealfall kann dort auch gleich das umgesetzt werden, was im Klassenzimmer über gesunde Ernährung gelernt wurde. (Stichwort „Authentizität“)
20 Jahre im täglichen Spannungsfeld
In der Praxis ist das Thema Schulverpflegung ein „heißes Terrain“, bedingt durch viele Anforderungen, Ziele und auch Bedürfnisse, die es zu berücksichtigen gilt. Es soll gesündere, leistbare Essensangebote in den Schulen geben, diese müssen aber auch ansprechend sein und den Schüler*innen vor allem schmecken. Nur so sind sie langfristig erfolgreich bzw. für die Anbieter wirtschaftlich auch umsetzbar. Attraktive Essensräume und eine adäquate Ausstattung der Küchen bzw. Buffets braucht es außerdem noch dazu. Gerade hier sind die Möglichkeiten leider meist (immer noch) sehr begrenzt. Trotz dieses Spannungsfeldes – oder genau deswegen – engagiert sich unser Team seit 20 Jahren für eine bessere Verpflegung in Österreichs Schulen. Dabei sind wir zu Spezialisten und Kennern genau dieser vielschichtigen Herausforderungen geworden. Ein Feedback von Jens Stollberg freut uns hierzu ganz besonders: „Seit unserem ersten Kontakt mit SIPCAN vor etwa 10 Jahren werden wir stets auf höchstem Niveau begleitet. Ich schätze besonders, dass SIPCAN sich mit viel Engagement für eine bewusste Ernährung und die Förderung gesunder Lebensweisen einsetzt – und das auf Augenhöhe, praxisnah und ohne erhobenen Zeigefinger. Stattdessen werden hilfreiche Werkzeuge und verständliche Erklärungen geboten, die den Alltag wirklich erleichtern. Für mich bedeutet die Zusammenarbeit mit SIPCAN mehr als nur Richtlinien umzusetzen – sie macht das Schulbuffet zu einem Ort, an dem Gesundheit, Genuss und Bewusstseinsbildung Hand in Hand gehen.“
Erste Projekte, Checklisten & Leitlinien
Unser Know How hat sich über zwei Jahrzehnte durch unzählige Maßnahmen und Initiativen entwickelt. Seinen Anfang fand es in ersten wissenschaftlichen Projekten mit schulischen Verpflegungsbetrieben in Salzburg und Wien, wie z.B.:
„Gesundes Schulessen - einfach genial, genial einfach“ in Salzburger Volksschulen, inspiriert vom Starkoch Jamie Oliver, der sich in den 2000er Jahren für gesündere Schulküchen in England einsetzte
„Gescheite Jause – Coole Pause. Gesund essen an Wiener Schulen“
„Schuljause mit Vorrang“ an Wiener Schulen der Sekundarstufe I
Projekt „s-bar. gemeinsam frisch genießen“ an Salzburger Berufsschulen
Diese wurden durch finanzielle Förderungen u.a. durch den Fonds Gesundes Österreich, die Österreichische Nationalbank oder das Land Salzburg (ehemalige Landeshauptfrau Mag.a Gabi Burgstaller) ermöglicht. Die vielen praktischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse daraus führten uns weiter – u.a. zur Entwicklung von Methoden und Tools wie z.B. einer Ampelkennzeichnung oder Checklisten zur Analyse und Gestaltung des Verpflegungsangebots. Unsere Expertise war auch auf Tagungen und Kongressen gefragt, und wurde in die Entwicklung von bundesweiten Kriterien für gesunde Schulen sowie 2011 bzw. 2024 in die Leitlinie Schulbuffet des Gesundheitsministeriums einbezogen.
Heute bundesweit: Der Schulbuffet-, Mittagstisch- und Getränkeautomaten-Check
Ganz nach dem Motto „Die gesunde Wahl zur leichteren Wahl machen“ unterstützen wir bis heute Schulen, Mittagstischanbieter*innen, Schulbuffet- und Automatenbetreiber*innen bei der gesundheitsförderlichen Gestaltung ihrer Speisen- und Getränkeangebote. Unsere Empfehlungen sind wissenschaftsbasiert, berücksichtigen die Zielgruppe der Schüler*innen und gleichzeitig auch die wirtschaftliche Führung der Verpflegungsanbieter. Dabei haben sich der Schulbuffet- und auch der Getränkeautomaten-Check als wissenschaftlich entwickelte, praxistaugliche Instrumente über die Jahre mehrfach bewährt (Publikation lesen).
Seit 2023 ist der Schulbuffet-Check mit einer innovativen digitalen Methode österreichweit möglich. Damit können alle interessierten Schulen auf eine professionelle Unterstützung zugreifen. Per Videocall werden die Angebote nach den Kriterien der Leitlinie Schulbuffet des Gesundheitsministeriums analysiert und Tipps zur Optimierung gegeben. Werden die vorgegebenen Kriterien erfüllt, erhält das Schulbuffet eine Auszeichnung (Gültigkeitsdauer begrenzt bzw. verlängerbar nach erneuter Analyse).
„Ich fühle mich nicht kontrolliert oder bewertet, sondern ernst genommen und unterstützt. SIPCAN bringt nicht nur Fachwissen mit, sondern auch Verständnis für die Praxis – das macht vieles einfacher und motiviert. Besonders schätze ich die klare Kommunikation, die praxisnahen Empfehlungen und die Haltung, dass gesunde Ernährung nicht dogmatisch sein muss, sondern alltagstauglich und positiv vermittelt werden kann. Genau das hilft uns dabei, unser Buffetangebot laufend zu verbessern und gleichzeitig einen Beitrag zur Gesundheitsförderung in der Schule zu leisten.
Jens Stollberg, Geschäftsführer von ARTIS Integrations gemGmbH Innsbruck
Gesündere Verpflegungsangebote für mehr als 480.000 Schüler*innen
Bis heute analysierte das SIPCAN-Team auf diese Weise beinahe 300 Schulbuffets und über 500 Getränkeautomaten. Über 250 Schulbuffets und über 400 Getränkeautomaten konnten wir darunter für ihre gesundheitsfördernde Gestaltung auszeichnen. In Summe unterstützten wir bundesweit 514 Schulstandorte ab der fünften Schulstufe mit Hilfe unserer Checks dabei, ihre Verpflegung zu verbessern – das ist etwa jede vierte Schule unter allen Mittelschulen, Gymnasien und berufsbildenden höheren Schulen in Österreich (2.073 aktuell insgesamt). Der Großteil der Schulen konnte die Auszeichnung ihrer Buffets und/oder Getränkeautomaten über die Jahre auch mehrmals erneuern (über 50 % zumindest fünf Mal) – ein starkes Zeichen für ein großes Engagement und eine nachhaltige Umsetzung. Insgesamt erhielten damit über 480.000 Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich in der Schule gesündere Speisen und Getränke zu kaufen und damit von einem gesünderen Angebot zu profitieren – das ist jede*r fünfte Schüler*in in Österreich (20 % von allen, die in dieser Zeit in MS/AHS/BHS waren).
Leitfäden, Recycling und noch mehr
Voll „bepackt“ mit Erfahrung bietet SIPCAN auch praxiserprobte Leitfäden zur Gestaltung von Schulbuffets, Getränkeautomaten und Mittagstischen an. Sie stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung und dienen als Orientierungshilfen für eine schrittweise Optimierung.
Auch das zunehmend wichtige Thema der Nachhaltigkeit ist uns ein großes Anliegen. So sind wir heute Anlaufstelle für Schulen und Verpflegungsbetriebe bei jeglichen Fragen z.B. zu Recycling oder Pfand bei Getränkeverpackungen.
Um von wissenschaftlicher Seite zur Weiterentwicklung beizutragen, leisten unsere bundesweiten Erhebungen zum Status quo der schulischen Verpflegungssituation einen wertvollen Beitrag („Im Fokus“-Berichte), insbesondere auch durch die zahlreichen medialen Berichterstattungen.
Lange Wegbegleiter*innen
Viele Schulbuffet-Betreiber*innen dürfen wir schon lange begleiten – wir dürfen an dieser Stelle noch zwei weitere Stimmen zitieren. Bei allen möchten wir uns ganz herzlich bedanken, besonders für die gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen!
Ich kenne SIPCAN seit dem Schuljahr 2007/2008 bei einem Schulprojekt im Gymnasium Linzerstraße sowie Astgasse, Wien. Die Zusammenarbeit empfinde ich als besonders wertvoll, da ich und mein Team regelmäßig über neue Erkenntnisse im Ernährungsbereich erfahren. Das SIPCAN-Team unterstützt uns auch tatkräftig in der Umsetzung von neuen Empfehlungen, da wir immer ganz vorn am Ball dabei sein möchten. Oder wie auch dieses Zitat sagt: „Coming together is the beginning. Keeping together is progress. Working together is success.” (Henry Ford, 1863-1947)
Martin Jahn, Buffetbetreiber in Niederösterreich
Bewusste und ausgewogene Ernährung für Schüler*innen, das verbinde ich seit über 10 Jahren mit SIPCAN. Besonders positiv sind für mich die offene Kommunikation und die regelmäßigen Evaluierungen, damit kann man zeigen, dass man am Ball bleibt. Als große zukünftige Herausforderung sehe ich Stress, Mediennutzung und mentale Gesundheit der Schüler*innen, denn sie beeinflussen auch das Essverhalten. Wir möchten als Schulbuffet die Schüler*innen bestmöglich unterstützen und „lenken“. Gemeinsam, aber ohne Zwang, können wir viel bewegen – bleiben wir dran!
Hannelore Horvath, Buffetbetreiberin an mehreren Schulen in Wien
Lust auf einen Lokalaugenschein?
… dann dürfen wir Sie hier noch zu ein paar Rückblicken und Statements aus den Schulen „einladen“:

Bleiben Sie dran!
Einblicke in unseren Aktivitätsbereich „Wissenschaft“ folgen noch – also bleiben Sie weiterhin gespannt und „feiern“ Sie mit!
Schulverpflegung damals und heute




























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