Zucker ist DAS Thema der heutigen Pressekonferenz in der Österreichischen Ärztekammer in Wien. Bekannte Vertreter aus Wissenschaft und Lebensmittelbranche präsentierten aktuelle Zahlen zum Zuckerkonsum und schilderten warnend aktuelle Studiendaten zu den gesundheitlichen Folgen. Insbesondere gesüßte Getränke sind dabei kein Zuckerschlecken. Sehr erfreulich ist aber, dass Lebensmittelhersteller und -handel ihre Verantwortung diesbezüglich immer stärker wahrnehmen. So haben die Partner der zucker-raus-initiative seit Anfang 2017 über 6.700 Tonnen Zucker reduziert.
Ein Austausch von Zucker gegen Süßstoffe wäre allerdings nicht der richtige Ausweg aus der „Süßfalle“, denn Studien legen dar, dass deren Einsatz zu keiner signifikanten Abnahme des Body Mass Index führt. Mehr noch: Sie werden sogar damit in Verbindung gebracht, die Rate an Neuerkrankungen von Adipositas oder auch Bluthochdruck zu erhöhen. Bezogen auf das Diabetes-Risiko zeigen neueste Ergebnisse sogar ein höheres Erkrankungsrisiko im Zusammenhang mit dem Konsum süßstoffhaltiger Getränke als für jene, die mit Zucker gesüßt sind.
Für die, die es noch nicht wissen: Um für die Auswahl an Getränken eine klare Hilfestellung zu geben, hat SIPCAN konkrete Kriterien formuliert, an denen sich sowohl das Gesundheitsministerium, Fachgesellschaften aber auch die Industrie und der Handel orientieren. Diese Kriterien lauten aktuell: maximal 6,7 g Zucker pro 100 ml Getränk und keine Süßstoffe (>> mehr zum Thema Zuckerreduktion).
Auf diesem Weg soll jede/r Konsument/in die Chance haben sich schrittweise an weniger Süße zu gewöhnen. Denn Zuckerreduktion geht nicht von heute auf morgen. Und der Erfolg gibt uns recht: Seit 2010 haben immer mehr Getränkehersteller ihre Produkte an diese Vorgaben angepasst. Derzeit entsprechen 64,5 % aller Getränke den Kriterien, 2010 waren es nur 48,1 %. Der durchschnittliche Zuckergehalt ist in diesem Zeitraum um 18 % und der Anteil an süßstoffhaltigen Produkten von 19,3 % auf 11,8 % gesunken.
Fotorechte: © SPAR/Johannes Brunnbauer
Gruppenfoto Zuckergipfel der Lebensmittelbranche: v.l.n.r.: Prof. Dr. med. Markus Metka (Präsident der Österreichischen Anti-Aging-Gesellschaft), Dr. Wolfgang Goldenitsch (Geschäftsführer MONA Naturprodukte), Mag. Gerhard Schilling (Geschäftsführer Almdudler), a.o. Univ.-Prof. Dr. Thomas Szekeres, PhD (Präsident der Österreichischen Ärztekammer), Mag.a Birgit Aichinger (Geschäftsführerin Vöslauer), Prim. Univ.-Prof. Dir. Dr. Friedrich Hoppichler (Vorstand des vorsorgemedizinischen Instituts SIPCAN), Dr. Gerhard Drexel (SPAR-Vorstandsvorsitzender), Lisa Patek, MSc (Marketingleitung Marketagent), Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Datz (Leiter der Arbeitsgruppe für Ernährung und Stoffwechsel der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie), Assoz.-Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Susanne Kaser (Präsidentin Österreichische Diabetes Gesellschaft)
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