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PET Recycling: Neue Studie zeigt viel „Luft nach oben“ an Schulen

Umwelt- und Klimaschutz waren nie mehr Thema als jetzt. Das Recyceln von Lebensmittelverpackungen ist als Bestandteil der Kreislaufwirtschaft eine wichtige Maßnahme und das Sammeln von Wertstoffen eine wesentliche Voraussetzung dafür. Laut einer Erhebung funktioniert dies bei Plastikflaschen nur an jeder dritten Schule in Österreich konsequent. Eine online Veranstaltung von SIPCAN und EWP Recycling Pfand Österreich soll dabei unterstützen.

 


PET Flasche in den Sammelcontainer werfen


Die Verpackung eines Lebensmittels schützt dieses, sorgt für eine längere Haltbarkeit und gute Praktikabilität im Konsumalltag. Sie ist aber auch eine wichtige Informationsfläche, besonders für die gesetzlich vorgeschriebene Lebensmittelkennzeichnung. So wichtig Verpackungen für Lebensmitteln auch sind, so klar ist auch, dass im Rahmen des Umwelt- und Klimaschutzes das Recyceln eine wesentliche Maßnahme ist. Recycling bedeutet „Wiederverwertung“ oder „Wiederverwendung“. Das heißt aus Abfall bzw. so genannten „Wertstoffen“ wird wieder ein Rohstoff (ein sogenannter Sekundärrohstoff) für die Herstellung neuer Produkte gewonnen. Im Rahmen der Kreislaufwirtschaft können auf diesem Weg Materialkreisläufe geschlossen und damit der Einsatz natürlicher Ressourcen und die Erzeugung von Emissionen reduziert werden.

 

Ohne Mülltrennung kein Recycling

Das Sammeln von Wertstoffen ist eine wesentliche Voraussetzung für ein funktionierendes Recyclingsystem. Auch wenn in Österreich die Mülltrennung, wie wir sie jetzt kennen, bereits in den 70er Jahren ihre Anfänge nahm (Wien begann 1977 mit Altglas), gibt es in vielen Bereichen immer noch „Luft nach oben“. So zeigt z.B. eine aktuelle von SIPCAN initiierte repräsentative Erhebung an 323 Schulen ab der 5. Schulstufe aus ganz Österreich: Mülltrennung wird – egal welcher Schultyp – an jeder Schule großgeschrieben: In 93 % aller Klassenzimmer gibt es getrennte Abfallsammelstellen. Aber: Nur in jedem zweiten Lehrer*innenzimmer (48 %) ist dies der Fall, in Gymnasien überhaupt nur in einem von fünf (19 %). Auf den Schulgängen gibt es nur an jeder zweiten Schule (50 %) die Möglichkeit den Müll zu trennen. Im Freien gar nur an jeder vierten Schule (27 %). So ist es auch kein Wunder, dass durchschnittlich zwei von drei Schulen eingestehen, dass das Sammeln von z.B. Plastikflaschen nicht konsequent funktioniert. Nur in jeder dritten Schule ist dies der Fall. Unter den Gymnasien klappt das Sammeln der PET-Flaschen überhaupt nur knapp an jeder vierten Schule (AHS: 23 %; MS: 34 %, BHS: 43 %).

 

PET to PET: große Recycling Fortschritte

Dabei waren in den letzten Jahren gerade in der Getränkeindustrie die Fortschritte bei der Wiederverwertung groß. Immer mehr Hersteller füllen ihre Getränke in leichte, bruchsichere PET-Flaschen ab, aus denen wiederum neue PET-Flaschen produziert werden. Das Konzept PET to PET Recycling bietet eine wesentliche Grundlage dafür, dass wertvolle Ressourcen wie die PET-Flaschen wiederverwertet werden können. Die kürzlich beschlossene Einführung der Pfandpflicht für Einweg-PET-Flaschen und -Aludosen ab Jahresbeginn 2025 soll nun unterstützen bzw. sicherstellen, dass diese Verpackungen auch vermehrt gesammelt und so bestmöglich im Recyclingkreislauf gehalten werden (siehe auch EWP Recycling Pfand Österreich).

 

Informationsbedarf an Schulen groß

Wie die obige Erhebung auch zeigt, weiß aktuell nur etwas mehr als jede dritte Schulleitung (38 %), dass mit 1. Jänner 2025 auch an Schulen das neue Pfandsystem umzusetzen ist. Besonders an Mittelschulen (33 %) ist dies noch sehr wenig bekannt. Gleichzeitig stufen sieben von zehn Schulleiter*innen die Einführung eines Pfandsystems für PET-Flaschen als sinnvoll ein. Die meisten Schulen haben jedoch noch keine Idee über die Art und Weise, wie sie das Pfandsystem im Schulalltag umsetzen können (85 % jener Schulen, die bereits vom bevorstehenden Pfandsystem gehört haben).

 

Um den dringenden Informationsbedarf an Schulen aufzuholen, veranstaltet SIPCAN in Zusammenarbeit mit der EWP Recycling Pfand Österreich am 10. April eine kostenfreie online-Veranstaltung für Schulen und schulische Verpflegungsbetriebe. Weitere Informationen dazu folgen demnächst.

Ein wesentliches Ziel ist dabei auch, dass über das Thema Recycling an Schulen die große Chance wahrgenommen wird, Kindern und Jugendlichen den richtigen Umgang mit Wertstoffen näher zu bringen. Dies passiert einerseits über die entsprechenden praktischen Voraussetzungen wie Recyclingstationen und andererseits über unterstützende Bildungsarbeit und Vorbildwirkung der Erwachsenen. Mit der SIPCAN Initiative Schlau trinken & schlau recyceln kann nicht nur das Trinkverhalten der Schüler*innen, sondern auch der Umgang mit recycelbaren Getränkeverpackungen positiv beeinflusst werden.


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