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Trinken in der Schule - fit durch heiße Schultage

Aktualisiert: 6. Juni

Der Sommer steht vor der Tür – mit Sonnenstrahlen, steigenden Temperaturen, aber auch zunehmender Belastung für den Körper. Dies betrifft besonders Kinder und Jugendliche und damit auch den Schulalltag. Mit diesen Tipps kommen Schüler*innen und Pädagog*innen fit durch heiße Schultage!


Schultafel mit Sonne und dem Wort "Trinken!"


Kinder und Jugendliche trinken oft zu wenig und greifen gerne zu süßen Erfrischungsgetränken. 15 % der Mädchen und 18 % der Buben aus den 5. bis 11. Schulstufen in Österreich konsumieren Softdrinks sogar täglich. Bei 8 % der Mädchen und Burschen ist jeden Tag auch mindestens ein Energy Drink dabei – in der 9. Schulstufe werden diese sogar von jedem 10. Mädchen (10,3 %) und jedem 9. Buben (11,2 %) täglich getrunken. Solche Getränke werden jedoch für Kinder und Jugendliche nicht als Durstlöscher empfohlen - schon gar nicht, wenn sommerliche Temperaturen die körperliche Belastung und den Flüssigkeitsbedarf steigen lassen.

 

Diese Hitze! Was das für unseren Körper bedeutet

Ein gut gefüllter „Wassertank“ ist bei Hitze noch wichtiger als sonst. Denn hohe Temperaturen können das körpereigene Kühlsystem ganz schnell überlasten – besonders, wenn diese wie an „Hitzetagen“ mit über 30 Grad Celsius über mehrere Tage anhalten. Die typischen Folgen sind Kreislaufprobleme mit Kopfschmerzen, Erschöpfung, Benommenheit und Schwindel. Eine hohe Luftfeuchtigkeit steigert die Beanspruchung unseres Körpers noch zusätzlich, weil der körpereigene Kühleffekt über die Haut durch die Verdunstung von Schweiß erschwert ist. Die Überhitzung kurbelt die Schweißproduktion noch weiter an und damit auch den Flüssigkeitsverlust. Kinder und Jugendliche reagieren auf Hitze besonders sensibel, da die eigene Regulationsfähigkeit der Körpertemperatur noch nicht voll ausgebildet ist.

 

Wieviel Flüssigkeit brauchen wir?

An einem heißen Sommertag kann – wie auch bei körperlicher Aktivität oder Fieber – der Flüssigkeitsverlust über die Haut mehr als einen Liter betragen. Entsprechend steigt auch der Bedarf an Flüssigkeit, um diese Verluste wieder aufzufüllen:

  • Bei normalen Temperaturen und leichten Aktivitäten sollten Kinder bis 10 Jahren rund 1 Liter Flüssigkeit pro Tag trinken, Jugendliche und Erwachsene mindestens 1,5 Liter.

  • Im Sommer kann der Flüssigkeitsbedarf bis auf die doppelte Menge ansteigen: das bedeutet etwa 2 Liter Flüssigkeit für Kinder und bis zu 3 Liter für Jugendliche und Erwachsene.


Kinder zum (richtigen) Trinken motivieren

Die meisten wissen es ja: Wasser gilt als idealer Durstlöscher Nummer eins. Auch ungesüßte Früchte- oder Kräutertees und mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte (zumindest im Verhältnis 1:3) sind empfehlenswert. Aber wie können wir Kinder und Jugendliche für diese Getränke begeistern? Die Basis für ein gesundes Trinkverhalten wird im Elternhaus gelegt, dennoch können auch Bildungseinrichtungen, wo Kinder sehr viel Zeit verbringen, entscheidend dazu beitragen. Und davon profitieren schließlich auch die Schulen selbst! Denn richtiges Trinken kann nicht nur Kreislaufprobleme im sommerlichen Schulalltag vermeiden, sondern das ganze Jahr über die Konzentration, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Schüler*innen (wie auch der Pädagog*innen!) steigern.


 

Hier unsere Tipps für „trinkstarke“ Schulen:

 

  • Trinken (jederzeit) ermöglichen

    Das Trinken von Wasser sollte im Unterricht erlaubt oder jedenfalls in den Pausen gefördert werden. Dabei hilft eine „Trinkstation“ in der Klasse mit persönlichen Trinkbechern für jede*n Schüler*in oder eigene Trinkflaschen in Reichweite, die in den Schultaschen „geparkt“ werden können. Auch Trinkbrunnen im Schulgebäude oder -garten fördern das Wassertrinken.

     

  • Trinkroutine schaffen – mit gutem Vorbild

    Regelmäßige Trink-Zeitpunkte im Schulalltag zu definieren sorgt für eine gute Trinkroutine, z.B. gleich in der Früh vor dem Unterrichtsstart, zwischen den Einheiten, immer vor und nach dem Turnen, nach dem Spielen oder vor/nach dem Rausgehen. Auch gemeinsame Trinkpausen im Unterricht helfen, den Flüssigkeitshaushalt während des Schultages aufrechtzuerhalten. Pädagog*innen sind hier ein wichtiges Vorbild.

     

  • Getränkeangebot in Schulen fit machen

    Ein geschickt gestaltetes Getränkeangebot in Schulen (das heißt: gesundheitsförderlich und zielgruppenorientiert) kann den Konsum von Softdrinks reduzieren. Laut eines SIPCAN-Studienberichts sind an rund 6 von 10 Schulen ab der 5. Schulstufe Getränkeautomaten aufgestellt, bei denen etwa 400.000 Schüler*innen zugreifen können. Bei der Angebotsgestaltung unterstützt SIPCAN mit dem „Getränkeautomaten-Check“. Eine gute Orientierung bietet auch die Leitlinie Schulbuffet des Bundesministeriums.


  • Trinkkompetenzen fördern

    Es braucht Bewusstsein, Wissen und Kompetenzen über gesundes Trinken bei den Schüler*innen. Gerade die Älteren interessieren sich für Ernährung, Fitness und Gesundheit und wollen mehr darüber wissen, z.B. durch Gespräche im Schulalltag. Es gibt auch altersgerechte Materialien für den Unterricht wie den Trink- und Jausenführerschein, Jausentiger oder Frühstücksfuchs, die lehrplankonform, praxiserprobt und kostenlos bestellbar sind.

     

  • Trinken zum Projekt machen

    Wie wäre es mit einem eigenen Schulprojekt zum Thema Trinken? Trink-Challenges in oder unter den Klassen fördern Trinken genauso wie z.B. das Gestalten von coolen Trinkflaschen. Mit Projekten wie „Schlau trinken & schlau recyceln“ kann gleichzeitig der richtige Umgang mit recycelbaren Verpackungen bearbeitet werden – angesichts der Pfandpflicht auch in Schulen ein ganz aktuelles Thema.


  • Unterstützung beim Elternverein holen

    Viele Schüler*innen kommen durstig nach Hause. Dass ihre Kinder in der Schule mehr trinken, ist gesundheitsbewussten Eltern ein großes Anliegen. Der Elternverein kann eine gute Adresse sein, wenn es um die Anschaffung eines Trinkbrunnens oder tollen Trinkflaschen geht.

     

  • Orientierung schaffen ohne Zwang und Verbot

    Bei all diesen Maßnahmen ist diese Botschaft wichtig: Auf zuckerreiche (koffeinhaltige) Limonaden & Co muss nicht gänzlich verzichtet werden. Aber: sie sollten nur selten und in kleinen Portionsgrößen genossen werden. Als Orientierung gilt: Getränke sollten möglichst wenig süß sein und maximal 6,3 g Zucker/100ml sowie keine Süßstoffe enthalten. Langfristiges Ziel ist es, dass sich Kinder und Jugendliche an Wasser als Durstlöscher gewöhnen und genug davon trinken – insbesondere in Hitzezeiten.


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