Es stimmt schon: Der Genuss von regionalen Früchten sollte in unserem Essalltag ganz oben stehen. Aber manchmal darf es auch ein bisschen exotisch sein – für eine breite Geschmacksvielfalt und die Gesundheit auch jedenfalls. Hier ein bisschen Pflanzenkunde von zwei besonders leckeren Exoten.
Stehen Sie auf Francis oder doch eher auf Tommy Atkins? Hinter diesen und anderen illustren Namen wie Keitt, Kent und Osteen steckt die Königin der tropischen Früchte - die Mango. Ursprünglich kommt sie aus dem Nordwesten Indiens und Nordbirma und wurde vor circa fünftausend Jahren das erste Mal kultiviert. Mittlerweile wird die Mango in vielen tropischen und subtropischen Ländern angebaut, Hauptexportland ist jedoch nach wie vor Indien. Dort ist die Mango ein Symbol der Liebe und ein Korb voller Mangos wird als Geste der Freundschaft gewertet.
Gelb-orange Vitalstoff-Pakete
Der Mangobaum, der eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen kann, ist eine Pflanzenart der Gattung Mangifera innerhalb der Familie der Sumachgewächse, zu der auch die Cashew und die Pistazie gehören. Die Haut einer reifen Mango weist ein ganzes Spektrum an Farben auf - von grün, gelb bis zu orange oder einem intensiven Rot. Das Fruchtfleisch ist knallig gelb, saftig und im Geschmack je nach Sorte süßlich bis auch manchmal etwas säuerlich. Einige Mangosorten weisen einen größeren Anteil an Fasern auf, andere wiederum sind nahezu faserfrei und lassen sich sogar auslöffeln. Die Farbe der Haut sagt übrigens nichts über den Reifegrad einer Mango aus, sondern steht nur für eine bestimmte Sorte. Eine Mango ist reif, wenn sie bei Druck etwas nachgibt und ein gutes Aroma verströmt. Auch die Farbe des Fruchtfleisches ist ein Hinweis: Sobald sie ein sattes Gelb oder Orange aufweist, ist sie bereit für den kulinarischen Genuss. Hierfür kann auch selbst gut nachgeholfen werden: Eine harte Mango reift schneller, wenn man sie einige Tage in einem Papierbeutel bei Raumtemperatur aufbewahrt. Ein Überreifen lässt sich hingegen im Kühlschrank verlangsamen.
Das Nährwertprofil der Mangos ist vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin C, Folsäure, Vitamin A, Vitamin B6 und Kupfer. Darüber hinaus weisen sie einen hohen Gehalt an gesundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffen auf: allen voran das Beta-Carotin, das auch verantwortlich für die gelb-orange Farbe ist. Auch Flavonoide wie zum Beispiel Quercetin, Catechin und Epicatechin sind enthalten.
Mangos lassen sich vielfältig genießen: ob pur, im Obstsalat, in Smoothies oder als Zutat von orientalisch anmutenden Fleisch- oder Gemüsepfannen. Für ein einzigartiges Geschmackserlebnis probieren Sie die Mango doch einmal mit Salz, Limonensaft oder etwas Chilipulver. Auch als Zutat von Fleischmarinaden sind Mangos gut geeignet, denn sie haben natürliche zartmachende Eigenschaften.
Maracuja oder Passionsfrucht?
Im deutschen Sprachgebrauch wird häufig nicht zwischen Maracuja und Passionsfrucht unterschieden. Beide Früchte sind Mitglieder der Familie der Passionsblumen und ihre Früchte streng genommen beide Passionsfrüchte. Bei der Maracuja, auch „Gelbe Granadilla“ genannt, handelt es sich um die gelbe Variante, während die reife Passionsfrucht, auch als „Purpurgranadilla“ bezeichnet, eine violette Schale aufweist. Darüber hinaus unterscheiden sich die beiden Exotinnen auch an der Größe: die runden bis rundovalen Passionsfrüchte sind mit 3,5 bis fünf Zentimetern im Durchmesser in etwa so groß wie ein Hühnerei. Die runden bis eiförmigen Maracujas werden mit ihrem Durchmesser von sechs bis acht Zentimetern hingegen fast doppelt so groß.
Ursprünglich stammte die Maracuja aus Brasilien und den umliegenden Ländern Peru, Bolivien und dem nördlichen Argentinien. Heute wird sie aber auch in vielen anderen subtropischen Gebieten als Nutzpflanze angebaut.
Saft, Saft… Maracujasaft!
Vollreife Maracujas haben einen satt-gelben Farbton und fühlen sich für ihre Größe eher schwer an. Leichte Maracujas sind häufig bereits überreif. Ein fester Fruchtkörper ist – im Gegensatz zur Mango – bei der Maracuja kein Zeichen für Unreife. Maracujas weisen einen hohen Gehalt an Magnesium, Phosphor, Kalium und Eisen auf. Auch Vitamin C und die Vitamine B1 und B2 sind reichlich enthalten.
Für den puren Genuss schneidet man die Maracuja der Länge nach auf und kann dann das geleeartige, mit zahlreichen dunklen Samen durchsetzte Fruchtfleisch ähnlich wie eine Kiwi auslöffeln. Darüber hinaus verleiht die Maracuja durch ihren erfrischend süß-säuerlichen Geschmack und ihr exotisches Aroma auch Marmeladen, Dressings und Saucen eine besondere Note. Ein großer Teil der weltweiten Maracuja Ernte fließt jedoch in die Saftproduktion ein.
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