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Gesunder Mensch und Planet - mit welcher Ernährung?

Welche Ernährungsform ist die beste Wahl für uns Menschen UND die unseres Planeten? Mehr pflanzliche und weniger tierische Lebensmittel essen – das ist jedenfalls für beide Seiten eine gute Antwort. Eine Studie stellte den CO2-Fußabdruck und die Ernährungsqualität verschiedener Ernährungsformen gegenüber.

(Science News 26: Der CO2-Fußabdruck und die Ernährungsqualität verschiedener Ernährungsformen.)



 

Durch die Produktion von Lebensmitteln und den Anbau von Futtermitteln für die Tierhaltung werden große Mengen an Treibhausgasen erzeugt. Eine Studie aus dem Jahr 2021 ergab, dass 34 % der Treibhausgasemissionen auf die Ernährung zurückzuführen sind. Der Großteil dieser Emissionen stammt aus der Lebensmittelproduktion, wobei die Rindfleischproduktion für 8-10-mal mehr Emissionen verantwortlich ist als die Produktion von Hühnerfleisch und für über 20-mal mehr als die Produktion von Nüssen und Hülsenfrüchten. Eine Verschiebung der Ernährungsweise in Richtung mehr pflanzlicher Nahrung könnte sich demnach nicht nur positiv auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken, sondern auch den CO2-Fußabdruck reduzieren und so einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Bislang gab es jedoch nur wenig Information über den Zusammenhang zwischen dem CO2-Fußabdruck und der Ernährungsqualität verschiedener Ernährungsformen.


In einer Studie aus dem Jahr 2023 wurden sechs gängige Ernährungsformen (omnivor, vegetarisch, vegan, pescetarisch, paleo und ketogen) hinsichtlich der „Kosten“, die für die Umwelt durch ihre Umsetzung entstehen, und ihren Vorteilen für die Ernährungsqualität untersucht und verglichen. Dafür wurden Ernährungsdaten von mehr als 16.000 Erwachsenen analysiert. Die Treibhausgasemissionen wurden in kg Kohlendioxidäquivalente pro 1.000 kcal (CO2-eq/1.000 kcal) berechnet. Um die Qualität der Ernährung zu bewerten, wurde der Healthy Eating Index (HEI) herangezogen.


Es zeigte sich, dass eine ketogene Diät, bei der viel Eiweiß und Fett, aber wenig Kohlenhydrate konsumiert werden, 2,9 kg CO2-eq/1.000 kcal erzeugte, dabei aber den niedrigsten HEI von 43,7 hatte. Die Paleo-Ernährungsform, bei der vorrangig Fleisch, Fisch, Eier, Nüsse, Obst und Gemüse verzehrt werden (während auf Lebensmittel wie Getreide, Hülsenfrüchte, Zucker und Milch- bzw. Milchprodukte verzichtet wird), schnitt mit einem HEI von 45,0 nicht viel besser ab und wies mit 2,6 kg CO2-eq/1.000 kcal ebenfalls einen hohen CO2-Fußabdruck auf.

Im Gegensatz dazu zeigte sich, dass eine vegane Ernährung mit der Erzeugung von nur 0,7 kg CO2-eq/1.000 kcal die geringste Auswirkung auf das Klima hatte. Bei einer vegetarischen Ernährungsweise war dieser Werte mit 1,2 kg CO2-eq/1.000 kcal etwas höher, gefolgt von einer pescetarischen Ernährung (vegetarisch + Fisch) mit 1,7 kg CO2-eq/1.000 kcal. Allerdings erzielte die pescetarische Ernährung von allen untersuchten Ernährungsformen mit einem Healthy Eating Index von 58,8 die beste Bewertung im Hinblick auf die Ernährungsqualität. Eine vegetarische Ernährung erreichte einen HEI von 51,9, eine vegane Ernährungsweise einen HEI von 51,7.

 

86 % der Studienteilnehmer*innen ernährten sich omnivor, also von Mischkost. Diese am weitesten verbreitete Ernährungsform lag sowohl bei der Ernährungsqualität mit einem HEI von 48,9 als auch bei der Nachhaltigkeit (2,2 kg CO2-eq/1.000 kcal) im mittleren Bereich. Zu dieser Gruppe wurde auch die mediterrane Ernährung sowie die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension = Diät zur Kontrolle von Bluthochdruck) gerechnet. Dabei zeigte sich: Je genauer diese beiden speziellen Mischkostformen eingehalten wurden, umso mehr senkte dies den CO2-Fußabdruck.

 

Fazit:

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass in Bezug auf die Ernährungsqualität eine pescetarische Ernährung zu bevorzugen ist, während im Hinblick auf die Umweltauswirkungen eine vegane, gefolgt von einer vegetarischen Ernährung am vorteilhaftesten ist.

Ein guter Weg für die Mehrheit der Menschen, die sich omnivor ernähren, könnte – sowohl in Bezug auf die eigene Gesundheit als auch auf den Klimaschutz und unter Berücksichtigung individueller Präferenzen – eine Ernährungsform sein, die sich weitgehend an der mediterranen Ernährung oder DASH-Diät orientiert.


 

(Literatur im Download-Dokument)

 

 

Science News Download:


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