Neue Studie: mit Zucker gesüßte Getränke sind Dickmacher!(25. Jänner 2018)
Dr. Maria Luger von SIPCAN – Special Institute for Preventive Cardiology And Nutrition ist gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien und der EASO – European Association for the Study of Obesity in einer Übersichtsarbeit den gesundheitlichen Auswirkungen von mit Zucker gesüßten Getränken nach gegangen, die im internationalen Journal Obesity Facts, im Dezember 2017 veröffentlicht wurde. In der Übersichtsarbeit wurden 30 Studien, die nicht von der Industrie gesponsert waren, aus den Jahren 2013 bis 2015 berücksichtigt. Diese 30 Studien, von denen 20 mit Kindern und 10 mit Erwachsenen waren, umfassten knapp 250.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt.
Konsum von mit Zucker gesüßten Getränken ist mit Übergewicht bzw. Adipositas assoziert Dabei konnte gezeigt werden, dass der Konsum von mit Zucker gesüßten Getränken in 93 % der Studien mit einem erhöhten Körpergewicht bzw. BMI in Zusammenhang stand. Auch wenn ieser Zusammenhang zwischen dem Konsum von mit Zucker gesüßten Getränken und dem Körpergewicht durch andere Ernährungs- oder Lebensstilfaktoren beeinflusst werden kann, wurde in der Mehrheit der prospektiven Kohortenstudien das Ergebnis um diese möglichen anderen Einflussfaktoren bereinigt. Für alle bis auf eine Studie konnte demnach ein positiver Zusammenhang zwischen dem Konsum von mit Zucker gesüßten Getränken und Übergewicht bzw. Adipositas gezeigt werden. Dieses Ergebnis legt demnach einen unabhängigen Effekt von mit Zucker gesüßten Getränken nahe. Getränkeindustrie muss eingebunden werden Es ist klar, was dieses Ergebnis für jeden einzelnen bedeuten sollte – nämlich den Konsum von mit Zucker gesüßten Getränken drastisch einzuschränken, aber wie kann dies durch den Staat und die Getränkeindustrie unterstützt werden? Ein Bericht von Euromonitor International zeigt, dass bis jetzt 19 Länder Steuern auf Lebensmittel und Getränke eingeführt haben. So konnte durch eine Steuererhöhung auf mit Zucker gesüßte Getränke in Mexiko eine Reduktion der Verkaufsrate um 12 % erreicht werden. Noch wichtiger scheint jedoch die Arbeit mit der Getränkeindustrie zu sein. In einer nicht publizierten Untersuchung um Dr. Maria Luger zum weltweiten Soft Drink Getränkeangebot konnte erstaunlicherweise gezeigt, werden, dass die gleichen Soft Drinks von namhaften Herstellern im weltweiten Ländervergleich sich im Zuckergehalt bezogen auf eine 500 ml Flasche um bis zu 7 Teelöffel Zucker unterschieden. Dies macht deutlich, dass mit Zucker gesüßte Getränke von der Industrie offensichtlich in ihrer Zusammensetzung in Richtung eines geringeren Zuckergehalts verändert werden könnten, ohne auf den Zusatz von künstlichen Süßstoffen zurückgreifen zu müssen. Zuckergehalt seit 2010 schrittweise gesenkt SIPCAN setzt sich seit 2010 intensiv für eine Reduktion des Zuckergehalts in Getränken ein. An der schrittweisen Verminderung – damit sich der Konsument geschmacklich an weniger Süße anpassen kann – wird im intensiven Austausch mit der Industrie gearbeitet. Seit 2010 konnte daher durch die Initiative von SIPCAN der durchschnittliche Zuckergehalt aller Getränke (0,25-0,75 l) am österreichischen Getränkemarkt um 10 % gesenkt werden. SIPCAN setzt sich auch weiterhin für eine weitere Senkung des Zuckergehalts ein. |