Was du als Kind lernst, behältst du dein Leben lang… das ist unsere Motivation, warum wir uns für Gesundheits- bzw. Ernährungsbildung an Schulen engagieren. Eine wesentliche Voraussetzung für ein gesundes Essverhalten ist eine gute Ernährungskompetenz und da gibt es in Österreich noch einen enormen Aufholbedarf!
Was braucht es, damit gesunde Ernährung in der Praxis möglich ist? Einerseits ein gesundheitsförderliches Ernährungsumfeld – sprich gesunde Lebensmittel- und Speisenangebote beim Einkauf ebenso wie beim zunehmenden Außer-Haus-Verzehr in Betreuungs-, Pflege- und Bildungseinrichtungen, Betrieben oder in der Gastronomie. Andererseits spielt auch die Gesundheitskompetenz bzw. die Ernährungskompetenz der Bevölkerung und jedes einzelnen Menschen eine entscheidende Rolle – also das Wissen und die Fertigkeiten, die für ein gesundes (Ernährungs-) Verhalten im praktischen Alltag notwendig sind.
Ernährungskompetenz in Österreich hat Aufholbedarf
Eine erstmalige, bundesweite Erhebung zur Ernährungskompetenz der erwachsenen Österreicher*innen im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) zeigte, dass hier noch einiges aufzuholen ist. Dabei wurden im Rahmen einer Onlinebefragung bei knapp 3.000 Personen ab 18 Jahren Informationen zur funktionalen Gesundheitskompetenz (GK, d. h. zu basalen Lese‐ und Rechenfertigkeiten wie z.B. der Nährwerttabelle), zur ernährungsbezogenen GK und zur Ernährungskompetenz erfasst. Das waren die zentralen Ergebnisse des Berichts der Gesundheit Österreich GmbH, der heuer präsentiert wurde:
36 Prozent der Österreicher*innen ab 18 Jahren weisen eine eingeschränkte funktionale GK auf und können mit den Angaben auf Lebensmittelverpackungen nicht adäquat umgehen.
Bei der ernährungsbezogenen GK stellt das Beurteilen von Ernährungsinformationen die größte Herausforderung dar.
Im Durchschnitt erreicht die österreichische Bevölkerung bei der Ernährungskompetenz 62 von 100 möglichen Punkten. Die größten Herausforderungen liegen in den Bereichen „Gesünderes auswählen“, gefolgt von „Gesundes snacken“, „Gesunde Ernährung in Ausnahmesituationen“, „Mahlzeiten planen“, „Gesunde Vorratshaltung“ und „Versuchungen widerstehen“.
Eine geringere Ernährungskompetenz haben häufiger Männer, Menschen unter 65 Jahren, mit geringer formaler Bildung, mit geringerem Einkommen und Menschen ohne Partner*in im Haushalt
(Eine Präsentation der Ergebnisse gibt es auch hier)
Mehr Ernährungsbildung in Schulen
Die Handlungsoptionen, die mit Expert*innen schlussfolgernd diskutiert und aufgelistet wurden, beziehen sich klarerweise auf verstärkte Maßnahmen und Bildungsinitiativen insbesondere auch zur frühzeitigen Stärkung der Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichen Bildungseinrichtungen. Dabei ist nicht zu vergessen: Auch über gemeinsames Essen in der Schule und das Kennenlernen vielfältiger Speisen können gesunde Vorlieben sowie Ernährungs- und Gesundheitskompetenzen für die Zukunft geprägt und gefördert werden. Gerade hiermit können besonders auch Kinder aus sozioökonomisch benachteiligten, von Armut betroffenen Familien profitieren, oder jene, wo zuhause gesunde Ernährung, Kochen und Familienmahlzeiten wenig gelebt werden. (siehe auch im ZUKUNFT ESSEN Blog „Ernährungsarmut in Österreich: Schulessen kann vieles leisten!“)
SIPCAN unterstützt Schulen kostenlos
Unser breites Angebot an kostenlosen Materialien zur Ernährungs- und Gesundheitsbildung im Unterricht ist mittlerweile an Volksschulen sowie mittleren und höheren Schulen gut bekannt und beliebt. Mehrmals pro Jahr werden die verschiedenen Unterrichtsprogramme zu vielfältigen Ernährungsthemen wie z.B. gesunde Jause, gesundes Trinken oder Frühstücken, Zucker in Lebensmitteln, Lebensmittelkennzeichnung oder auch die Themen Recycling sowie Bewegung zur kostenlosen Bestellung für die unterschiedlichen Schulstufen ausgeschrieben (direkt an die Schulen und auf unserer Website), so z.B. „der Jausentiger“ für die Volksschule, „der Trink- & Jausenführerschein“ oder „Schlau frühstücken“ für die Unterstufe oder „Schlau informiert“ für die Oberstufe. Auch weiterführende oder ergänzende Unterrichtsmaterialien sowie Informationen für Eltern stellen wir zu den jeweiligen Programmen zum Download kostenfrei zur Verfügung.
Da in unserer Schreib- und Grafik-Werkstatt regelmäßig neue Unterrichtsmaterialien entstehen, lohnt es sich, öfter unseren Schulbereich auf unserer Website zu besuchen:
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