Zu einer gesunden Ernährung gehört nicht nur, auf die richtige Auswahl und Zusammensetzung zu achten, sondern auch auf die Gestaltung der Mahlzeiten. Schon die ältere Generation scheint gewusst zu haben, wie man sich am besten ernährt: morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein Fürst und abends wie ein Bettelmann. Vom Auslassen des Frühstücks war absolut keine Rede, im Gegenteil.
Auf das Frühstücken zu verzichten ist heute dennoch ein verbreiteter Trend. Für manche ist die Zeit der entscheidende Grund, die lieber dem Schlafkonto gutgeschrieben wird. Anderen fehlt am frühen Morgen der Appetit, oder es fällt zu Tagesbeginn noch leichter, die geforderten Kalorien einzusparen (die später ohnehin meist wieder aufgeholt werden). Unerheblich warum – das Frühstück ist eine sehr wichtige Mahlzeit, so lautet die klare Botschaft zahlreicher Fachexpert*innen. Denn viele Studien bestätigen den positiven Effekt der morgendlichen Mahlzeit.
Ein Frühstück beendet die nächtliche Nahrungskarenz. Da unser Gehirn auf die laufende Zufuhr von Energie und Nährstoffen angewiesen ist, liegt der Einfluss der ersten Mahlzeit auf die kognitive Leistungsfähigkeit auf der Hand. Besonders Studien im Kindes- und Jugendalter belegen, dass die Aufmerksamkeit und die schulischen Leistungen maßgeblich davon abhängen, ob ein Frühstück konsumiert wird oder nicht (siehe Science News Nr. 6). Außerdem ist wissenschaftlich klar, dass sich unsere Ernährung auf die Arbeit des Gehirns auswirken kann (siehe Kluge Nahrung fürs Gehirn). Ein Aspekt, den es sich auch im fordernden Berufsalltag zu beachten lohnt. Besonders interessant sind zudem Forschungsergebnisse zur psychischen Gesundheit bei fast 400.000 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen: Diese weisen bei Frühstücksverweigerern auf ein häufigeres Auftreten von Stress, psychischer Belastung und sogar Depressionen hin.
Vermutlich überraschend für jene, die ihre Kalorienbilanz bzw. ihr Körpergewicht im Auge haben: Es ist belegt, dass das Risiko für Übergewicht und Adipositas steigt, wenn auf das Frühstück verzichtet wird. Die Frage, welche und wie viele Mahlzeiten am Tag die ideale Lösung sind, ist mit Sicherheit nicht pauschal zu beantworten. Das Konsumieren einer qualitätsreichen Mahlzeit am Morgen scheint jedenfalls dazu beizutragen, dass auch die restliche Ernährung während des Tages gesünder und achtsamer gestaltet wird. Ein Effekt, der möglicherweise auch den weiteren positiven Einfluss des Frühstücks auf Stoffwechsel, Herz und Gefäße erklären könnte. So zeigen Studien, dass etwa das Herzinfarktrisiko bei Frühstücksverweigerern erhöht ist.
Für einen guten und wertvollen Start in den Tag sollte sich das Frühstück aus folgenden Lebensmittelgruppen zusammensetzen:
Vollkornprodukte (Brot/Gebäck, Getreideflocken/Müsli)
Milch und Milchprodukte
Obst bzw. Gemüse (gelegentlich kann dies auch ein kleines Glas 100 %-iger Frucht- bzw. Gemüsesaft sein)
Wer morgens noch keinen Bissen hinunter bringt, für den sind Frühstücks-Shakes eine gute Alternative, z.B aus 100 %-igenSäften gemixt mit Topfen oder Joghurt und feinen Haferflocken.
Im Idealfall – bzw. so oft wie möglich – ist das Frühstück eine gemeinsame Mahlzeit, bevor Partner bzw. Kinder und Eltern ihre Wege gehen. In unserem schnelllebigen Alltag dafür Zeit einzuplanen, erfordert sicherlich eine besondere Wertschätzung. Jedenfalls gehört es aber zu den Gewohnheiten, die es sich schon im Kindesalter zu etablieren lohnt.
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