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AutorenbildJuliana Bhardwaj

Mahlzeiten beeinflussen das Wohlbefinden von Kindern

Aktualisiert: 8. Feb. 2022

Science News 12: Eine gute Mahlzeitenqualität steigert das psychische Wohlbefinden von Kindern.


Regelmäßige, gesunde Mahlzeiten spielen für das Wachstum, die Entwicklung und die Leistungsfähigkeit eine wichtige Rolle. Auch dass Obst und Gemüse für eine gesunde und ausgewogene Ernährung unentbehrlich sind, ist längst bekannt. Die enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundären Pflanzenstoffe und Ballaststoffe haben wichtige Funktionen für den Körper.


Eine neue Studie aus England beschäftigte sich nun mit der Frage nach den Auswirkungen der Ernährung auf die psychische Gesundheit. Dafür wurden Zusammenhänge zwischen dem Verzehr von Obst und Gemüse, der Auswahl von Frühstück und Mittagessen und dem psychischen Wohlbefinden bei britischen Schulkindern untersucht.


Methode

Insgesamt wurden für die Studie Daten von fast 9.000 Kindern (1.253 Volksschulkinder und 7.570 Schüler*innen weiterführender Schulen) aus 50 Schulen in Norfolk (England) herangezogen, die aus der „Norfolk Children and Young People's Health and Wellbeing Survey“ stammen. Im Rahmen dieser Studie wurden unter anderem die Ernährungsgewohnheiten der beteiligten Kinder, sowie deren psychisches Wohlbefinden mittels altersgerechter Tests erhoben.

Anhand dieser Daten wurde der Zusammenhang zwischen Ernährungsfaktoren und psychischer Gesundheit untersucht. Andere Faktoren, die einen Einfluss haben könnten, etwa demografische und gesundheitliche Variablen, die häusliche Situation und bestimmte Kindheitserfahrungen wurden dabei mitberücksichtigt.


Ergebnisse

Die Daten zeigten, dass nur 25,2 % der Schüler*innen aus weiterführenden Schulen und 28,5 % der Volksschüler*innen die empfohlenen Mengen an Obst und Gemüse konsumierten. Knapp jedes zehnte Kind (9,8 % der Kinder aus weiterführenden Schulen bzw. 9,1 % der Volksschulkinder) gab an weder Obst noch Gemüse zu essen. Mehr als jede*r fünfte Schüler*in (21,1 %) einer weiterführenden Schule und mehr als jedes zehnte (11,7 %) Volksschulkind frühstückte nicht. Mehr als jede*r zehnte Schüler*in (11,4 %) einer weiterführenden Schule aß kein Mittagessen.


Die Autoren bezeichnen diese Erkenntnisse als besorgniserregend, da das Auslassen von Mahlzeiten nicht nur die schulischen Leistungen, sondern auch die körperliche Entwicklung und das Wachstum negativ beeinflusst. In Bezug auf die Zusammenhänge zwischen der Ernährung und dem psychischen Wohlbefinden fand das Forschungsteam heraus, dass eine gesundheitsförderliche Ernährung mit viel Obst und Gemüse mit einem besseren psychischen Wohlbefinden von Kindern einhergeht. Sowohl bei Volksschulkindern als auch bei älteren Schüler*innen zeigten sich signifikante Zusammenhänge zwischen der Art des Frühstücks sowie des Mittagessens und dem Wohlbefinden. Kinder, die ein Frühstück im klassischen Sinne (z. B. Toast, Porridge, Müsli, Joghurt, Obst) aßen, fühlten sich wohler als jene, die nur einen schnellen Snack oder ein Getränk konsumierten bzw. gar nichts aßen. Ähnlich verhielt es sich mit der Qualität des Mittagessens und dem resultierenden Wohlbefinden. Bei Schüler*innen aus weiterführenden Schulen war ein höherer kombinierter Obst- und Gemüsekonsum signifikant mit einem besseren psychischen Wohlbefinden verbunden. Eine weitere interessante Erkenntnis war, dass die Ernährung einen gleichermaßen großen oder sogar größeren Einfluss auf das Wohlbefinden hatte als massive Stresssituationen im häuslichen Umfeld.


Schlussfolgerungen

Während die Prävalenz von schlechter psychischer Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen steigt, steigt auch das Bewusstsein dafür, wie wichtig psychisches Wohlbefinden in der Kindheit und Jugend ist, da psychische Probleme oft bis ins Erwachsenenalter andauern bzw. sich während des gesamten Lebens fortsetzen und zu schlechteren Leistungen und Lebenssituationen führen können.


Als potenziell veränderbarer Faktor auf individueller und gesellschaftlicher Ebene stellt die Ernährung einen wichtigen Aspekt für die öffentliche Gesundheit dar. Die Autor*innen der Studie plädieren daher für die Entwicklung von Public-Health-Strategien, um eine hochwertige Ernährung vor und während der Schulzeit für alle Kinder sicherzustellen. Die gesundheitsförderliche Ernährung soll das psychische Wohlbefinden der Kinder optimieren und sie dazu befähigen ihr volles Potenzial auszuschöpfen.



Quelle:

Hayhoe R, Rechel B, Clark AB, Gummerson C, Smith SJL, Welch AA. Cross-sectional associations of schoolchildren’s fruit and vegetable consumption, and meal choices, with their mental well-being: a cross-sectional study. BMJ Nutrition, Prevention & Health, 2021; e000205 DOI: 10.1136/bmjnph-2020-000205


Zitierung:

SIPCAN, Eine gute Mahlzeitenqualität steigert das psychische Wohlbefinden von Kindern. SIPCAN Science News 2021, Dezember; 12.


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